vorerst letzter Tag in Chile

Den  heutigen Tag haben wir mit unserem schicken Auto in Eigenregie verbracht.
Morgens zum Salar de Atacama, einer riesigen Salzpfanne nicht weit von hier. Das Naturschutzgebiet mit den Flamingos nimmt nur einen Minibruchteil ein. Um den Rest schlagen sich Firmen, die die darin liegenden Bodenschätze ausbeuten wollen.
Am Nachmittag dann zum Valle de la Luna, DEM lokalen Highlight. Und das ist es wirklich, mit irren Felsformationen aus ganz leichtem Gestein, die je nach Lichteinfall völlig verschieden aussehen.


Der absolute Höhepunkt soll der Sonnenuntergang sein, den haben wir uns aber nicht zuletzt wegen des sich abzeichnenden großen Gemeinschaftserlebnisses geschenkt. Außerdem wollen wir in Ruhe noch einigermaßen früh essen, denn morgen früh geht es nach Argentinien.

Tatio Geysire

Die Tatio Geysire haben wir uns wirklich hart erarbeitet. Pickup war um 5 Uhr (morgens!). Bei der Fahrt durch San Pedro de Atacama waren schon sehr viele Leute auf der Straße, die alle auf ihren Pickup zum Tatio warteten. Die Fahrt im Dunkeln hatte etwas von einem Treck, alle in die gleiche Richtung.

Gegen 7 Uhr waren wir da, es dämmerte schon und als wir den Kleinbus verließen, waren es sieben Grad (minus!). Da geht die Pumpe auf 4300 m Höhe ganz schön schwer. Gelohnt hat es sich trotzdem, so was sieht man ja nicht alle Tage.

Jetzt sind wir zurück in San Pedro und versuchen die fehlende Nachtruhe nachzubessern. Nachher gehen wir wieder in den Ort.
Vielleicht jetzt was zu San Pedro. Die Straßen sind zum großen Teil lehmgestampft, die Häuser oft auch aus Lehm, alles flache Bauten. Der Ort platzt fast vor jungen Touristen, die mehr in unsere Hippiezeit passen würden, allerdings waren die vielenTattoos damals eher die Ausnahme. Wir sind hier also richtig. Abends füllt sich die Fußgängerstraße derart mit Menschen, dass man ein wenig an Düsseldorfer Altstadt denkt, nur eben ganz anders.

Altiplano – muss man mögen

Heute die Höhentaufe im chilenischen Altiplano. Altiplano ist eigentlich schlicht Hochebene, aber in Chile heißt das für uns Maximum 4900m im Auto, Spaziergänge 500m weniger:  auf besondere Art anstrengend und immer ein leichtes Gefühl der Unsicherheit. Aber jetzt sind wir ein wenig stolz.
Es waren tolle Eindrücke, unser Guide hat uns viele Felsformationen gezeigt, zwei davon hier im Bild.

Und tatsächlich gibt es auch Tiere in dieser trockenen Gegend.

 

Einstieg Atacama

Heute gab es den geplanten Übergang zu neuen Eindrücken. In Calama haben wir unser Mietauto bekommen

 

 

 

 

und sind dann 100km nach Osten gefahren. Und hier sieht es wirklich völlig anders aus als auf unserer letzten Station.

So ungefähr hatten wir uns das vorgestellt.  Wir freuen uns schon auf morgen, wenn wir einen geführten Trip in die Berge machen. Hier in San Pedro de Atacama sind es im Moment ungefähr 35 Grad auf 2500 m Höhe. Für morgen sollen wir uns warm und winddicht anziehen. Kaum vorstellbar…..

Santiago de Chile

Jetzt haben sich unsere Eindrücke von Chiles Hauptstadt etwas verdichtet.
Zu Hause hatten wir wenig bis keine Vorstellungen, wie es hier aussieht und zugeht. Was wir hier vorgefunden haben, war ganz sicher nicht auf dem Schirm.
Hier leben 7 Milllionen Menschen, mehr als ein Drittel aller Chilenen. Die Stadt hat wirklich ALLES, was eine Metropole ausmacht:

  • ein paar alte Regierungsgebäude und Kirchen

  • viele repräsentative Geschäftsbauten aus unterschiedlichen Epochen, darunter das 300m hohe Centro Costanera (so hoch wie der Tour Eiffel) mit atemberaubendem Ausblick

  • eine Metro, die in Europa sicher zu den oberen 20 Prozent in Punkto Sauberkeit und Sicherheit gehört und die trotz Zweiminutentakts stets am Rande der Auslastung fährt
  • Autoverkehr am Limit mit allen Begleiterscheinungen (Smog, Knöllchen, Abschleppwagen u.ä.)
  • viele Viertel, in denen man bummeln, essen und einkaufen kann – total individuell
  • große Malls, in denen man bummeln, essen und einkaufen kann – alles Markenketten wie bei uns

Fazit ist, dass Santiago sicher für uns kein Grund wäre, nach Chile zu fliegen, dass man es sich hier aber sehr gut gehen lassen kann, und das haben wir auch getan.

Noch etwas, was wir nicht erwartet haben: die Flüchtlingsproblematik ist auch ein südamerikanisches Problem.
Nach Chile kommen die Leute aus ganz Südamerika und inzwischen auch vor allem aus Haiti. Erst die Männer, dann die Frauen und Kinder. Der Druck geht dahin, wo es die Chance auf Arbeit gibt.
Und auch hier ist die Sprache der Knackpunkt. Haitianer sprechen normalerweise kein Spanisch. Damit sind ihre Möglichkeiten hier sehr begrenzt. Mit unseren Spanischfähigkeiten wären wir hier eher Haitianer und müssten uns als Straßenverkäufer durchschlagen.

Kaarst nach Santiago de Chile

heute sind wir in Chile angekommen. 25 Stunden haben wir von Kaarst bis Santiago gebraucht, von 5 Grad bei Niesel zu 32 bei klarer Sonne. So ein Reiseweg hat schon seinen eigenen Charme.
Am Schluss hat uns das Panorama der Sechstausender in der Andenkette kurz vor der Landung deutlich aus der Lethargie gerissen.


Der Effekt hat dann aber so lange auch nicht angehalten, relaxen ist heute angesagt.
Von Santiago haben wir bisher nur viele Parks gesehen, in denen das Leben aber brummt.


Morgen werden wir sicher noch andere Einblicke auf der Stadtführung zu sehen bekommen.